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11. Die andere Werkstatt und meine große Unlust

Nichts Böses ahnend stand ich bei der morgendlichen Aufsicht als mich das gleiche Schicksal ereilte, das zuvor schon zwei andere Zivis ereilt hatte. Ich wurde für ein paar Tage an die Kasteller WfB ausgeliehen, die in wenigen Tagen in eine neue Werkstatt in Biebrich umziehen würde.

Ich hatte absolut keinen Bock und war in den kommenden Tagen entsprechend mies gelaunt. Ich bekam dort also eine Aufgabe zugeteilt und in der Hoffnung , dass ich bei Beendung dieses Arbeitsauftrages in die WfB in der Hagenauer Straße zurückkehren konnte, trieb ich die Arbeit so schnell ich konnte voran.

Freundlicherweise teilte mir dann aber mein Chef mit, dass ich noch ein wenig länger bis zur Betriebsschließung über Weihnachten bleiben solle. Was mir nun noch weniger gefiel, nicht dass ich nur noch länger bleiben mussten, nein jetzt würde ich die ganzen mir lieb gewordenen Menschen in der Hagenauer vor Weihnachten nicht mehr zu Gesicht bekommen. Nie war mir mein Chef so unsympathisch, aber anscheinend ging er dann doch meinem Wunsch nach wenigstens am letzten Arbeitstag nochmal in meiner normalen WfB sein zu dürfen. Als er mich dann dort antraf war er zwar überrascht, aber irgendjemand musste ja meinen Vorgesetzten in der anderen WfB mitgeteilt haben, dass ich den letzten Arbeitstag gerne in der Hagenauer verbringen würde.

Bis dato musste ich aber noch Tage ohne Arbeit und die zwei Umzugtage in der anderen WfB verbringen. Der erste Umzugtag war einer der schönsten Tage in der anderen Werkstatt, wenn es auch der anstrengenste war. Zusammen mit dem offiziellen Zivi der anderen Werkstatt schleppte ich Möbel und anderes Zeug herunter und das erste mal fühlte ich mich in der fremden Werkstatt recht wohl. Mittags ging es dann in die neue Werkstatt nach Biebrich, wo wir beim Ausladen helfen sollten. Dann endlich Feierabend und am nächsten Tag endlich der letzte Tag in einer anderen WfB.

Allerdings sollte mir noch an diesem Abend bewusst werden, dass es wohl nie zu einem Treffen mit Gesa, der Praktikantin, kommen würde. Das schlug mir so sehr auf den Magen, dass mir am nächsten Morgen schlecht war. Ich schleppte mich trotzdem in die neue Werkstatt, wo ich allerdings kaum fähig war beim Ausladen wirklich zu helfen und einfach froh war, als dieser Tag rum war. Mir war schlecht und ich war auch so nicht gerade bester Laune, so dass ich an diesem Tag bei keinem in der Werkstatt einen guten Eindruck machte. Aber egal, am nächsten Tag war ich ja endlich wieder da, wo ich hingehörte ...

Der schlechte Eindruck des vorangegangen Tages war bis zu meinem Chef vorgedrungen, so dass ich das dann auch erstmal von ihm vorgehalten bekam. Aber egal, ich war froh wieder in vertrauter Umgebung zu sein. Den Tag verbrachte ich bei den Gruppen der Druckerei. Zur Weihnachtsfeier gab es dort Chinesisches Essen, das mein immer noch leicht angeschlagener Magen zwar nicht ganz vertrug, aber das störte mich an diesem Tag nicht. Endlich bekam ich sie alle nochmal zu Gesicht und war happy ...

In der nächsten Folge von "Zwidileistender in einer Werkstatt für Behinderte" erfahrt ihr mehr über den Weihnachtsmarkt der WfB ... ...

© Lars Rindfleisch